Online-Veranstaltung zum Thema „Prostitution und das Nordische Modell“

Liebe KollegInnen, MitbürgerInnen und andere Interessierte –

aufgrund der großen Nachfrage sowie der positiven Feedbacks der Online-Veranstaltung zum Thema „Prostitution und das Nordische Modell“, welche ich mit der Soziologin und Frauenrechtlerin Manu Schon zum diesjährigen Frauentag angeboten hatte, möchte ich diese Veranstaltung am 

Di. 13.04.21
von 18 – 20.30 Uhr

erneut anbieten. Auch hier wird erst ein Vortrag zum Thema mit anschließender Diskussion stattfinden. Es bleibt wieder  ausreichend Zeit, um Fragen zu stellen. Wer Interesse hat, kann sich bei mir,  der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten der Samtgemeinde Salzhausen Astrid Warburg-Manthey, als Veranstalterin, unter

gleichstellung-salzhausen@gmx.de

anmelden und bekommt dann den Zugangslink geschickt.

Beim letzten Mal kamen die Teilnehmenden sowohl aus dem Bereich der institutionellen Unterstützung und Hilfe wie z.B. Beratungsstellen, aber auch der Polizei, aus Therapie, Studium, Politik und Gewerkschaft, wie auch selbst Betroffene. Dementsprechend wurden auch die zahlreichen Fragen je nach eigenem Bezug zum Thema formuliert. Von daher besteht auch die Möglichkeit, dieses Webinar ein zweites Mal zu besuchen, weil durchaus andere Facetten dieses komplexen Themas in seiner gesellschaftspolitischen Verankerung behandelt werden können.

Zum Inhalt:

2002 versuchte die Bundesregierung mit dem Prostitutionsgesetz, die Prostitution und die in ihr Tätigen aus der Kriminalität zu holen. Prostitution wurde legalisiert und sollte „eine Arbeit wie jede andere sein“. Es wurde jedoch deutlich, dass dieses Gesetz nicht die Wirkung erzielte wie erhofft. Deutschland entwickelte sich durch die Legalisierung zum „Bordell“ Europas,  wo nur wenige Frauen freiwillig in der Prostitution tätig sind. Viele der Frauen arbeiten unter prekären Bedingungen und kommen vorrangig aus süd-ost- und osteuropäischen Ländern hierher. Sie erleben häufig Gewalt, Unsicherheit, Angst und werden weiter stigmatisiert und marginalisiert.

2017 wurde dann das Prostituiertenschutzgesetz implementiert, wodurch die Prostituierten mehr Schutz erfahren sollten. Warum das scheiterte, und welche Alternativen es gibt, hat Manuela Schon analysiert. Sie referiert zum Thema

„Der schwedische Ansatz zu Prostitution – und warum wir ihn auch in
Deutschland brauchen“

Im Hinblick darauf, dass prostituierte Frauen eine wesentliche Gruppe nicht nur in der deutschen Femizid-Statistik darstellen, Prostitution dramatische Folgen für die Gesellschaft hat, weil eine Gesellschaft, die die sexuelle Ausbeutung zur „Sexarbeit“ umdeutet, ein fatales Signal in die Gesellschaft aussendet; aber auch der Umstand, dass

sexuelle Verfügbarkeit und Benutzung von Frauen legitim und akzeptiert ist, jedoch gravierende physische und psychische Konsequenzen für die betroffenen Frauen hat, ging Schweden schon 1998 einen anderen Weg. 

Schweden etablierte eine Politik, die die Frauen in der Prostitution vollständig entkriminalisiert, ihnen Schutz, Unterstützung und Ausstiegshilfen gewährt, während die Profiteure – ob Freier, Zuhälter oder Menschenhändler – konsequent verfolgt werden. Auch wenn LobbyistInnen der milliardenschwerden Prostitutionsindustrie das Gegenteil zu suggerieren versuchen, nehmen sich immer mehr Länder den schwedischen Ansatz zum Vorbild und integrieren ihn in ihre Politik.

Die Referentin Manuela Schon ist Soziologin mit Schwerpunkt geschlechtsspezifischer Gewalt und Aktivistin für Frauenrechte. Seit 2013 setzt sie sich in von ihr mit iniitierten Bündnissen für den auch
in Deutschland notwendigen Paradigmenwechsel ein.

Diese Einladung darf gerne weitergegeben werden! Über Ihre Anmeldung freue ich mich wieder sehr!

Ihre Astrid Warburg-Manthey

kommunale Gleichstellungsbeauftragte

Samtgemeinde Salzhausen

 

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